Mark A. Carden
von der HwK OWL zu Bielefeld öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger
                                      für das Maurer- und Betonbauerhandwerk
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Richtig abdichten nach Lastfall 4 der DIN 18195 

Vertikale Abdichtung von Wände

Alle vom Boden berührten Außenflächen der Umfassungswände sind gegen seitliche Feuchtigkeit abzudichten.

Diese Abdichtung ist bis 30 cm über Oberkante fertiges Gelände zu planen. Im fertigen Zustand dürfen 15 cm nicht unterschritten werden.

  • Mit dieser Regelung entspricht der DIN Ausschuss dem realen Baugeschehen, wo es immer wieder zu späteren Änderungen in der Gestaltung der Außenflächen kommt.

Ferner sagt die DIN aus, dass, wenn dieses im Einzelfall nicht möglich ist (Terrassentüren, Hauseingänge), hier besondere Maßnahmen gegen das Eindringen von Wasser oder das Hinterlaufen der Abdichtung einzuplanen (z. B. durch ausreichend große Vordächer, Rinnen mit Abdeckungen oder Gitterrosten) sind.

  • Schwellenlose Terrassen- Keller- und / oder Eingangstüren entsprechen somit nicht der DIN, wenn dieser Bereich nicht ausreichend Überdacht ist

Über die Oberkante des Geländes darf die Abdichtung entfallen, wenn dort ausreichend wasserabweisende Bauteile verwendet werden; andernfalls ist sie hinter der Sockelbekleidung hochzuziehen.

  • Bei zweischaligem Mauerwerk ist die Abdichtung über den Auflagerpunkt der Verblendung, auf der Außenseite der Innenschale hoch zuführen. Verblendungen sind keine ausreichend wasserabweisenden Baukonstruktionen. Die Kombination von Verblendstein und Mörtel, wird immer wasserduchlässig sein. Dieses Wasser läuft an der Rückseite der Verblendschale bis zur Fußpunktabdichtung ab und muss hier durch die Entwässerungsschlitze entwässert werden.
    Bei VWDS ist die Abdichtung, wie zuvor erklärt, auch auf der Außenseite der Innenschale hoch zuführen.

Die Abdichtung muss unten bis zum Fundamentabsatz und / oder Sohlenplatte reichen und so an die waagerechte Abdichtung vorbeigeführt, herangeführt oder mit ihr verklebt werden.

  • Die DIN gibt hier kein exaktes Maß an, um welches die Abdichtung um den Fundamentabsatz und / oder der Sohlenplatte herunterzuführen ist. Die KMB-Richtlinie z.B. spricht hier bei Lastfall 4 von „etwa 10cm“.

  • Die waagerechte Abdichtung ist jene, welche in und unter Wände eingebaut wird. Die DIN verlangt hier also einen „dichtenden“ Verbund zwischen der horizontalen- und der vertikalen Abdichtung. Dieser kann nur gewährleistet werden, wenn die Abdichtungsmaterialien verträglich miteinander sind und keine Feuchtigkeitsbrücken oder Fehlstellen vorhanden sind.


Anforderungen an den Untergrund

  • Die abzudichtenden Bauwerksflächen müssen frostfrei, fest, eben, frei von Nestern, klaffenden Rissen, Graten, schädlichen Verunreinigungen und bei aufgeklebten Abdichtungen oberflächentrocken sein.

  • Ausbrüche, Stoßfugen, Mörtel- und Grifftaschen sind mit einem geeigneten Material zu schließen.

  • Wenn zur Abdichtung keine überbrückenden Werkstoffe (z.B. Bitumen- oder Kunststoff-Dichtungsbahnen) verwendet werden, müssen z.B. Putzrillen bei Ziegeln, Schwerbetonsteinen oder Unebenheiten aller Art, entweder durch Verputzen (Dünn- oder Ausgleichsputz), Vermörtelung, durch Dichtungsschlämmen oder durch eine Kratzspachtelung (z.B. bei KMB) verschlossen und egalisiert werden.

  • Kanten müssen gefast und Kehlen sollten gerundet sein.

  • Sollte der Hersteller einer zweikomponentigen kunststoffmodifizierten Bitumendickbeschichtung dieses zulassen, darf die Ausrundung der Kehlen auch mit dieser erstellt werden.

 

Hier geht es weiter:

Abdichtungen von Außenwandflächen

  1. Abdichtungen mit Deckaufstrichmitteln

  2. Abdichtung mit kunststoffmodifizierten Bitumendickbeschichtungen (KMB)

  3. Abdichtung mit Bahnen.




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