Die Ziegelsteine für den im EG befindliche Mauerpfeilern b / d = 24 / 23 cm, wurden einseitig gesägt. Keinesfalls hätte der Stein so geschnitten und dadurch geschwächt werden dürfen wie hier geschehen. Der Pfeiler hätte mittels kleinformatigen Steinen erstellt werden müssen, anstelle von den Ziegeln die dicken Außenstege abzutrennen.
Nachträglich wurde der Mauerpfeiler, entgegen den Vorgaben der „DIN 1053-1: Mauerwerk - Teil 1: Berechnung und Ausführung“ vom Elektriker noch mal durch Schlitzen und das einsetzen von Dosen geschwächt.
Die Standsicherheit dieses Mauerwerkspfeilers war nicht mehr gegeben.
Auch war dieser Pfeiler in den statischen Unterlagen gänzlich anders dargestellt wie hier vorgefunden.
Der Auftragnehmer wurde zum Rückbau des Mauerwerkpfeilers und dessen Neuerstellung nach den anerkannten Regeln der Technik und der statischen Vorgaben aufgefordert.
Der Bauherr und der Elektriker wurden dahingehend belehrt, dass nicht überall dort, wo Schalterdosen und Kabelführungen zweckvoll erscheinen, dieses auch technisch zweckmäßig ist. Da der Bauherr hier nicht auf Schalterdosen verzichten wollte, wurde eine Lösung unter Hinzuziehung des Tragwerkplaners gefunden. Der Pfeiler, welcher sowieso erneuert werden musste, wurde als Stahlbetonpfeiler neu erstellt und die Elektroleerdosen und die Elektroleerrohre beim einschalen mit eingesetzt.
Der bauleitende Architekt wurde vom Sachverständigen aufgefordert, den Elektriker hinsichtlich der Zulässigkeit von Schlitzen in tragendem Mauerwerk aufzuklären und dieses zu beobachten.