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Beispiele
von Baumängel und Bauschäden:
Luftschichtanker:
Luftschichtanker haben die Aufgabe die Verblenderschale mit dem
tragenden
Hintermauerwerk zu verbinden. Gleichzeitig bieten Sie eine
Möglichkeit eine
etwaige Dämmung fachgerecht mittels Klemmscheiben zu
befestigen.
Hinweise aus welchem Material, in welchen Dicken und in welcher Anzahl
die
Luftschichtanker einzubauen sind, ergeht aus der DIN 1053-1 : Mauerwerk
- Teil
1: Berechnung und Ausführung.
Material:
nichtrostender Stahl mit den Werkstoffnummern 1.4401 oder 1.4571 nach
DIN 17440.
Anzahl:
vertikaler Abstand höchsten 50 cm, horizontaler Abstand
höchstens 75 cm.
An allen freien Rändern (von Öffnungen,
Gebäudeecken, entlang von Dehnfugen und
an den oberen Rändern von der Außenschale sind
zusätzlich 3 Drahtanker je m
anzuordnen.
Bei Schalenabständen von bis zu 70 mm müssen
mindestens 5 Stck. - Ø 3 mm, über
70 mm bis 120 mm mindestens 5 Stck. – Ø 4 mm und
bei Schalenabständen von 120
mm bis zu 150 mm mindestens 7 Stck. – Ø 4 mm oder
5 Stck. – Ø 5 mm.
Für Drahtanker für Schalenabstände von
größer als 1500 mm bedarf es einer
gesonderten Zulassung für diesen Verwendungszweck.
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Lt. DIN 1053-1
:
Mauerwerk - Teil 1: Berechnung und Ausführung: Absatz 4,3,1,e müssen
Luftschichtanker die in der Systemskizze dargestellte Form
aufweisen.
Andere Ankerformen sind zulässig, wenn deren Brauchbarkeit
nach den
bauaufsichtlichen Vorschriften, z.B. durch eine bauaufsichtliche
Zulassung nachgewiesen
ist.
Die
hier aufgeführten Anker
sind nur für Normalmörtel oder für
Leichtmörtel LM 36 zulässig. |
Neben
Drahtankern nach DIN
1053-1 ("Z-Anker") werden zunehmend Luftschichtanker nach Zulassung
eingesetzt. Unterschieden wird in: Luftschichtanker zum Einlegen in die
Tragschale und Luftschichtanker zum nachträglichen
Eindübeln in die Tragschale.
Weiterhin wird unterschieden in Luftschichtanker für
Normalmörtel und für Dünnbettmörtel.
Drahtanker
für Normalmörtel
beim Mauern mit eingelegt. |
Luftschichtanker
für Dünnbettmörtel
beim Mauern mit eingelegt.
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Einschlaganker
zum
nachträglichen eindübeln. |
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In der Regel verwendeter
Luftschichtanker für die Erstellung von zweischaligem Mauerwerk.
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Häufige
Fehler beim Einsatz von Luftschichtanker:
- zu
geringer Durchmesser
- Ankerschenkel
nicht abgebogen bzw. zu kurz (somit keine
ausreichende Verankerung)
- Ankerlage
unsachgemäß
- Zu
Große, ungleichmäßige
Ankerabstände (nicht DIN gerechte
Ankerabstände)
- Keine
zusätzlichen Anker an freien Ecken, Rändern und zu
Öffnungen
- Nicht
Normgerechter Werkstoff
- Für
den Verwendungszweck nicht geeignete L-Anker. Zum Beispiel
Drahtanker unter Einsatz von Dünnbettmörtel.
Etwaige hierdurch
entstehende Schäden
- Risse
in der Verblenderschale
- Im
Extremfall; lösen und Absturz von Teilbereichen der
Verblendung.
Objektbeschreibung
Ein architektonisch ansprechendes
Einfamilienhaus im
Düsseldorfer Raum.
Erstellung 2005. Teilweise mit einer Putzfassade, Teilweise
mit einer verblendeten Fassade.
Das Bauvorhaben. Wurde in konventioneller Weise mit
einer weißen Wanne errichtet.
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Hier
ist der Einsatz eines für
diesen Verwendungszweck nicht zugelassen Drahtankers mit einem
Durchmesser von
3,0 mm zu erkennen. |
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Da
der Drahtanker einen
Durchmesser von 3,0 mm aufweist, die Lagerfuge des Hintermauerwerks
aber nur
eine dicke von ca. 1,0 mm hat, ist es durch die konzentrierte
Lasteneintragung oder
durch das einschlagen des Ankers zu einem Riss im Ziegelmauerwerk
gekommen. |
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Die
in der DIN verlangte Zug-
und Druckkraft von mindestens 1 kN bei 1,0 mm Schlupf können
hier bei weitem
nicht erreicht werden. |
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Hier
ist eine zu geringe
Ankerzahl erkenntlich. Die DIN verlangt an freien Rändern und
Öffnungen
zusätzlich 3 Stück Luftschichtanker je Meter. Die Standsicherheit oder die
Risssicherheit
der Vorsatzschale ist somit nicht gewährleistet.
Das
unsachgemäße
Hintermauerwerk lasse ich hier erst einmal außen vor. |
Die
Mangelbehebung
hinsichtlich der Luftschichtanker stellte bei diesem Objekt keinerlei
Probleme
dar, da dass gesamte Hintermauerwerk aus Gründen der allgemeinen
Standsicherheit sowieso abgebrochen und neu erstellt werden musste.
Im Zuge dessen wurden für diesen Verwendungszweck zugelassene
L-Anker in der
von der DIN vorgeschriebenen Lage und Anzahl eingebaut.
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